Inhalt
- Welche Religionen gibt es in Montenegro?
- Religion und Staat in Montenegro
- Was sind die wichtigsten religiösen Feiertage in Montenegro?
In Montenegro gibt es keine offizielle Staatsreligion. Trotzdem finden sich in Montenegro verschiedene Religionen, die von der Bevölkerung praktiziert werden und friedlich nebeneinander existieren. Die vielfältige religiöse Landschaft ergibt sich aus einer Mischung historischer und kultureller Einflüsse. Sie spiegelt dabei die komplexe Geschichte Montenegros wider.
Welche Religionen gibt es in Montenegro?
99% der Gesamtbevölkerung Montenegros gibt an, einer Religion anzugehören. Lediglich Montenegros nördlicher Adriaküste in Städten wie Kotor und Herceg Novi sowie der Hauptstadt Podgorica zählt sich mit etwa 2% ein nennenswerter Teil der Menschen zu Atheisten.
Die wichtigsten Religionen in Montenegro sind das Christentum und der Islam, die sich wie folgt aufteilen:
Die Orthodoxe Kirche
Die größte Religion in Montenegro ist die Orthodoxe Kirche. Etwa 72% der Bevölkerung sind orthodoxe Christen. Die serbisch-orthodoxe Kirche ist die größte christliche Konfession im Land. Es gibt auch eine kleine Anzahl von russisch-orthodoxen Gläubigen.
Die Orthodoxe Kirche ist tief in der Kultur und Geschichte Montenegros verwurzelt und hat einen großen Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen.
Muslimische Kirche
Der Islam ist die zweitgrößte Religion im Land. Die signifikante muslimische Minderheit, bei denen es sich zum großen Teil um Bosniaken (bosnische Muslime) und Albanische Muslime handelt, macht etwa 20% der Bevölkerung aus.
Die größte muslimische Gemeinde befindet sich in der Stadt Pljevlja im Norden des Landes. Der Großteil der restlichen Muslime lebt in den südlichen und östlichen Regionen des Landes, etwa in den Sandžak-Gebieten, die an Serbien grenzen, oder in Ulcinj kurz vor der albanischen Grenze.
Katholische Kirche
Es gibt eine kleine katholische Minderheit in Montenegro, die etwa 4% der Bevölkerung ausmacht. Die meisten Katholiken leben in den westlichen Regionen des Landes, hauptsächlich in den Küstenstädten Kotor und Herceg Novi sowie in der Stadt Berane im Norden des Landes.
Andere Religionen
Neben den 3 stark vertretenen Religionen gibt es noch einige weitere Religionen. Mit insgesamt weniger als 5% der Bevölkerung sind es allerdings nur kleinere Minderheiten von Menschen, die weiteren Religionen wie etwa dem Protestantismus, dem Judentum oder Baha'i anhängen.
Religion und Staat in Montenegro
Die Regierung in Montenegro ist säkular. Die Verfassung von Montenegro garantiert die Trennung von Kirche und Staat und schützt die Religionsfreiheit. Aufgrund seiner wichtigen Rolle unterstützt die Regierung des Landes die Serbisch-Orthodoxe Kirche finanziell und es gibt eine enge Zusammenarbeit zwischen der Regierung und der Orthodoxen Kirche in Bezug auf kulturelle Angelegenheiten und die Pflege der nationalen Identität. Umgekehrt hat die Orthodoxe Kirche in Montenegro einen starken Einfluss auf die Kultur und die Gesellschaft und spielt eine Rolle bei staatlichen Anlässen und Feierlichkeiten.
Zwar ist die Bevölkerung von Montenegro im Allgemeinen sehr tolerant und friedlich und es gibt selten Konflikte aufgrund von ethnischen oder religiösen Unterschieden. Wie in vielen Teilen der Welt lässt sich allerdings auch in Montenegro in den vergangenen Jahren eine Zunahme der nationalistischen Rhetorik und des Populismus von einigen politischen Akteuren beobachten. Gerade gegenüber der muslimischen Seite wird versucht, ethnische und religiöse Spannungen zu schüren.
Was sind die wichtigsten religiösen Feiertage in Montenegro?
Die wichtigsten Feiertage der Orthodoxe Kirche
- Weihnachten - 7. Januar
- Ostern - April/Mai
- Himmelfahrt Christi - 40 Tage nach Ostern
- Verklärung Christi - 6. August
Die wichtigsten Feiertage der Muslimische Kirche
- Eid al-Fitr (Ende des Ramadan)
- Eid al-Adha (Opferfest)
- Mawlid (Geburtstag des Propheten Muhammad)
Die wichtigsten Feiertage der Katholische Kirche
- Weihnachten - 25. Dezember
- Ostern - April/Mai
- Pfingsten - 7 Wochen nach Ostern
- Allerheiligen - 1. November
Diese Daten fallen nicht immer auf den Gregorianischen Kalender und es kann zu Verschiebungen kommen. Vor allem die Feiertage der Orthodoxen Kirchen gelten meist auch als nationale Feiertage. Dann kann es zu geschlossenen Geschäften und einem erhöhten Verkehrsaufkommen kommen.