Montenegro - Eine bewegte Geschichte

Montenegro blickt auf eine lange und komplexe Geschichte zurück. Zahlreiche Völker und Imperien haben im Laufe der Jahrhunderte das Land für sich beansprucht, kontrolliert und (noch heute sichtbare) Spuren hinterlassen. Vor allem die Römer, Byzantiner und Osmanen waren es, die das Bild der Gegend des heutigen Montenegros geprägt haben.

Montenegro in der Antike und dem Mittelalter

Erste Spuren menschlichen Lebens in Montenegro datieren bereits aus der Altsteinzeit. Die erste schriftliche Erwähnung des Gebietes stammt jedoch erst aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. von den Griechen. Die Illyrer, ein indigenes Volk, das in der Region lebte, waren die ersten, die namentlich mit der Region an der Adria in Verbindung gebracht wurden.

Im Mittelalter wurde das Gebiet des heutigen Montenegros von unterschiedlichen slawischen Stämmen bevölkert. Aus ihnen entstanden im 15. Jahrhundert mehrere unabhängige Fürstentümer, die von lokalen Herrschern regiert wurden. Das Fürstentum Zeta entstand im 14. Jahrhundert. Es spielte als Zentrum von Kultur und Bildung und durch seine intensiven Handelsbeziehungen mit vielen europäischen Ländern eine besondere Rolle in der Geschichte Montenegros.

Nachdem die Osmanen im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts das Fürstentum Serbien eroberten, fiel auch das das Fürstentum Zeta in ihren Herrschaftsbereich. Die Osmanen waren vor allem in der Küstenregion sehr präsent und unterdrückten dort Kultur und Religion der Montenegriner. In der Folge flohen viele Menschen in die für die Osmanen uninteressante Bergregion.

Montenegro vom 18. Jahrhundert bis zu den Weltkriegen

Im 19. Jahrhundert begannen die Montenegriner, sich gegen die osmanische Herrschaft aufzulehnen und unter der Führung von Petar II Petrovic Njegos vereinigten sich zahlreiche der kleinen Staaten im Gebiet von Montenegro zu einem unabhängigen Fürstentum. Petar II Petrovic Njegos wird bis heute als wichtiger politischer und kultureller Führer im Land verehrt, ist ihm doch Vieles der Entwicklung und Unabhängigkeit Montenegros zu verdanken.

Im Ersten Weltkrieg trat Montenegro auf Seiten der Alliierten ein. Im Anschluss an den Krieg wurde es Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Land von der Axis-Macht besetzt. Nach dem Krieg wurde es Teil der Soilienischen Föderation, die später in die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien unter der Führung von Josip Broz Tito umgewandelt wurde. Während dieser Zeit erlebte Montenegro eine Periode des Wohlstands und der Entwicklung, insbesondere in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Wirtschaft.

In den 1990er Jahren begann die jugoslawische Föderation auseinanderzufallen. Montenegro trat 2006 in eine Staatliche Union mit Serbien ein und beide Länder bildeten fortan die Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro. Diese Gemeinschaft hielt jedoch nur kurze Zeit und Montenegro wurde kurz darauf ein selbständiger Staat.

In den letzten Jahren hat Montenegro nicht nur seine Position als attraktives Urlaubsland und Investitionsstandort gestärkt. Das Land stärkt außerdem seine Rolle in der Region und auf der internationalen Bühne. Man bemüht sich um Mitgliedschaften in internationalen Organisationen wie der NATO und bewarb sich 2017 für den Beitritt zur Europäischen Union. Zu seinen Nachbarn und anderen Ländern in Europa baut man seit Jahren enge Beziehungen und Kooperationen auf.